Freitag, 28. Oktober 2011

getragen sein


was trägt wirklich? - Wohl dem/der,  die wissen, wovon sie getragen werden! Manchmal sind es Tätigkeiten, manchmal sind es Gefühle und ein andermal sind es mentale Konstrukte, welche über die meisten Wirrnisse des Lebens hinwegtragen. Wen aber das Leben zeitweise richtig beutelt, oder mit den 'letzten Dingen' konfrontiert, der/die wird wissen, dass da noch mehr sein muss...Es gibt einen Urgrund, der uns trägt, einen Mutterschoss, der sich nur denjenigen erschliesst, die gelernt haben, völlig loszulassen, an dem Punkt wo die Gewissheit auftaucht, dass nichts mehr 'getan' werden kann, 
nichts mehr zu tun IST.

 Und dennoch kann es unter Umständen lebensrettend sein, in scheinbar auswegsloser Lage in die eigenen Ressourcen einzutauchen und vielleicht Gedichte zu rezitieren, Lieder zu singen, längst vergessene Gebete wiederzufinden oder andere vielleicht sinnlos erscheinende mentale oder auch manuelle Tätigkeiten zu üben. So mancher Todeskandidat, Verschüttete, Erdbebenopfer, Abgestürzte oder auch Gefängnisinsassen berichten, nach ihrer Überlebensstrategie befragt, dass Ihnen solch einfache Beschäftigungen geholfen haben, nicht aufzugeben und in ein 'Danach' vertrauen zu können.
Aus dieser Warte gesehen, scheint sogar das 'Schäfchen zählen' 
an Bedeutung zu gewinnen ;-)
Und Du - was für Überlebenshilfen hättest Du im Notfall zur Verfügung?

* * *

2 Kommentare:

  1. Liebe Mylo,
    eine schwere Frage!
    Ich habe keine Ahnung-vielleicht meine Liebe zum Leben an sich? Die Liebe zu meinem Kind,meinen Geschwistern? Ich weiß es nicht!
    Erschreckend??
    Angelika

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  2. Erschreckend? - Nöö, wieso denn? Ist doch sehr individuell, wie sich ein menschliches Wesen in einer derartigen Ausnahmesituation verhält...und in den allermeisten Fällen eigentlich kaum vorhersehbar.
    Meine Gedanken gingen eher dahin, 'etwas' zur Verfügung zu haben und sich vielleicht schon im Vorfeld damit zu befassen, was das denn sein könnte?!

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